Donnerstag, 4. Juli 2013

Tag 21-23: Pamukkale - Kabak

Wir sind also in Pamukkale, unser Campingplatz ist nicht billig, aber er liegt in Sichtweite der Terrassen. Und hat eine Waschmaschine. Und einen Pool. Leider gibts den nur in Dauerkombination mit schlechter Großraumdisco, weshalb es dann doch nicht sein musste, trotz 38°und absoluter Windstille. Unser genialer Masterplan war, gegen Abend hoch ins antike Hierapolis zu gehen und neben weniger Menschenmassen auch das bessere Licht abzubekommen. Gut, also bis 4 Uhr wummwumm-ummzummz.



An sich könnte man diese wasserüberfluteten, griffigen Kalzitstufen perfekt mit dem Mountainbike runterfahren. Aber als oberbayrischer Radler ist man solche irrsinnigen Repressalien ja sowieso gewohnt. Also dann halt zu Fuß.
Am Rand sind immer wieder kleine infinity-pools und Katha kann nicht widerstehen und schmeisst sich gleich mal rein. 



Bikini-Neuseeländer plantschen neben Vollverschleierten, dazwischen 1 Mio begeisterte Kinder und wir mittendrin. Oben angekommen laufen wir ein bisschen planlos zwischen sehr, sehr alten Steinen rum, den Reiseführertext mögen wir noch verstanden haben, aber um sich hier eine antike Stadt vorzustellen ist es einfach zu heiss. 
Beeindruckt sind wir, für Details gibts Wikipedia. Wir Kulturbanausen!



Wer vorhat da demnächst mal hin zu fahren, unbedingt bis zum Amphitheater hochgehen und unbedingt eine grosse Flasche Wasser mitnehmen! Es ist wirklich sehr schön, so schön dass man es halt mit seeeeehr vielen Menschen teilen muss.



Nach 2 Nächten (eigentlich 1 zuviel) ging dann weiter in den Süden. Nächstes Ziel war Fethiye, wo in etwa der lykische Höhenweg endet – ein Weitwanderweg an der sogenannten türkischen Türkisküste. Als oberbayrischer Radler sagen wir – schauma moi.
Laut Internet ist es aber eher mau, was Trails angeht. Nur zwischen Karaagac und Kabak soll es ganz nett fahrbar sein. Wir quartieren uns also in Kabak ein, was wohl eine etwas alternativere Alternative zum doch sehr überlaufenen (weil halt Bilderbuch-Türkismeer und Weißstrand) Öludeniz. Sieht so aus:


Kabak ist eigentlich nur 2 Restaurants, ein kleiner Laden und das Ende der Teerstraße. Wir stellen uns an eben das Ende, bekommen das für die Familie vorgesehene Essen der Köchin serviert ("your wife go to my wife to kitchen and look") und sind ganz zufrieden mit unserer Routenwahl.



Kabak/das Restaurant/unser Schlafplatz liegt auf 200m über einer malerischen Bucht, die Route zum Trail führt nun erstmal einige Kilometer bergauf-bergab an der Küste entlang, bevor es 500hm nach Kirme geht. Wir entschließen uns, wegen der 35°, der Länge der Tour und unserem Trainingszustand mit diesem ersten Teil die lokale Taxiindustrie zu fördern und chartern uns einen klapprigen Fiatkombi samt türkischem Rallye-Nachwuchsfahrer. Lokal angepasst laden wir unsere Gefährte ins Gefährt und setzen uns nebeneinander auf den Beifahrersitz.



Nach Kirme kommen dann abermals 500hm – dieses Mal staubige Jeeppiste – die wir mit eigener Kraft bewältigen. Ein wenig bergauf-bergab in den Hochebenen und durch Ziegenherden, und schon stehen wir am gelb-rot markierten lykischen Höhenweg, wie er vom Jeeptrack abzweigt Richtung Türkis.
Was nun folgt, sind 750hm feinster Mittelmeertrail, die sehr gardaseeähnlich in Richtung Kabak abfallen. Mal sehr flowig über Piniennadeln, mal eher holprig und geröllig, genau die richtige Mischung. Im Nachhinein sind wir jedenfalls sehr froh um unsere Shuttle-Entscheidung, sonst wäre die Tour schon arg lang geworden. Zumal die Ausschilderung und Streckenführung doch noch weit entfernt vom oberbayrischen Wanderweg ist.





Nach 400hm schafft es der Fahrkünstler Michi, einen Stock so in sein Hinterrad einzuflechten, dass das Schaltauge klüger ist. Mrmpf, also Schaltwerk abbauen und kurz über den chainless ride nachdenken – mit noch ausstehenden 350hm dann aber doch lieber Kette kürzen und singlespeed. Ist eh viel cooler.
Wie ein Trail enden sollte: wir flacken uns an den Strand, Eis, Badengehen. Gut, danach noch 200hm hochschieben/-tragen, an den Hippie/Yoga/MalUndBastel-Camps vorbei – unser Kalimero steht ja da oben, eine fahrbare Straße dahin gibts nicht.




Unsere morgendliche Bekanntschaft Eberhard (ehemaliger Segler, der sich nun "am schönsten Ort" niedergelassen hat) hat uns dann noch empfohlen, die Piste bis zum Ende zu fahren, wo uns dann ein Bilderbuch-Platz erwartet hat (wer findet Kalimero?)



Hier haben wir dann übernachtet, die Wasserquelle mit lieblich-niedlichen 5cm-Hornissen geteilt und sind am nächsten Morgen (12 Uhr) wieder in Richtung Norden aufgebrochen (VW-Bus-Treffen wartet ja bald!).











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